9. Fettleber
Wenn in der Leber eine gleichmäßige (diffuse) Ablagerung von Fetttropfen besteht und mindestens die Hälfte aller Leberzellen hiervon betroffen ist, spricht der Mediziner von einer Fettleber (Steatosis hepatis). Diese ist die häufigste Lebererkrankung in der Bevölkerung und bei etwa jedem 5. Patienten zu finden. Die Ursachen sind vielfältig (Alkohol, Medikamente, Übergewicht, falsche Ernährung, Zuckerkrankheit, erhöhte Blutfettwerte u.a.).
Die Diagnose wird in der Regel durch eine Labor- sowie Ultraschalluntersuchung beim Hausarzt gestellt. Auch die Krankheitsvorgeschichte hilft oft weiter, z.B. ein zu hoher Alkoholkonsum, schlecht eingestellter Diabetes mellitus oder eine Fettsucht. Schmerzen oder Beschwerden verursacht eine reine Fettleber nicht. In seltenen Fällen muss – insbesondere zur Abgrenzung anderer Lebererkrankungen – eine Leberprobe unter örtlicher Betäubung im Krankenhaus entnommen und feingeweblich untersucht werden.
Die Therapie richtet sich nach der Ursache. Ein Weglassen bekannter, leberschädigender Stoffe/Gifte steht an erster Stelle. Der Verlauf ist im Allgemeinen gut und sollte durch regelmäßige Kontrollen (Leberenzymwerte im Blut/Sonographie der Leber)überprüft werden. Wird jedoch die Leber nicht entlastet, speziell bei einem fortbestehenden Alkoholkonsum, kann die Fettleber in eine Fettleberentzündung und schließlich in eine Lebercirrhose (knotiger Umbau) übergehen. Letztgenannte ist nicht mehr rückbildungsfähig und geht mit weitreichenden Komplikationen für den Betroffenen einher.