6. Bluthochdruck – bedeut-
samster Risikofaktor für
den Schlaganfall
Der Bluthochdruck (art. Hypertonie) stellt für die Verkalkung von Hirngefäßen einen der wichtigsten Risikofaktoren dar. Durch die Arteriosklerose (Verkalkung der Arterien) kann es letztendlich zu Durchblutungsstörungen im Gehirn kommen. Die mögliche Folge ist ein Schlaganfall. Aber auch bei der Verkalkung anderer Arterien, z.B. der Herzkranzgefäße oder der Nierenarterien, spielen erhöhte Blutdruckwerte eine entscheidende Rolle. Ab dem 50. Lebensjahr hat fast jeder 2. in der Bevölkerung zu hohe Blutdruckwerte. Das Schlaganfallrisiko ist bei Bluthochdruck um das 4-bis 6-fache gegenüber der "Normalbevölkerung" erhöht. So verwundert es nicht, dass in Deutschland der Schlaganfall die dritthäufigste Todesursache (nach Herz-Kreislauf- und Tumorerkrankungen) darstellt.
Leider entsprechen der Entdeckungs-, Behandlungs- und auch Kontrollgrad des Bluthochdruckes bei weitem nicht, was sowohl diagnostisch als auch therapeutisch in unserem Land möglich wäre. Der Behandlungsgrad liegt mit unter 30% in den vergangenen Jahren viel zu tief, bedenkt man die oben genannten Gefahren. Der Bluthochdruck ist in den meisten Fällen schleichend und wird von den Betroffenen daher nicht bemerkt. So kann bereits seit Jahren ein Bluthochdruck vorliegen und zu Schäden an den Gefäßen geführt haben.
Wann spricht man nun von Bluthochdruck?
Verschiedene Fachgesellschaften und auch die WHO (Weltgesundheitsorganisation) haben Einteilungen und Klassifikationen des Bluthochdruckes vorgenommen. Sie unterscheiden sich allerdings nur geringfügig. Ist der erste Wert (der so genannte systolische Wert) größer als 140 Millimeter Quecksilbersäule und/oder der zweite Wert größer 90 (der so genannte diastolische Wert), liegt ein Bluthochdruck vor. Weitere Unterteilungen klassifizieren den Schweregrad. Auf eine einzelne Messung darf man sich jedoch nicht verlassen, erst der Nachweis erhöhter Werte in weiteren Kontrollen sichern die Diagnose. Um u.a. dem Schlaganfall vorzubeugen, heißt es nun, eine adäquate Behandlung einzuleiten.
Neben allgemeinen Maßnahmen (Bewegung, Einschränkung eines übermäßigen Salzkonsums, Gewichtsreduktion bei Übergewicht usw.) ist meist eine Therapie mit blutdrucksenkenden Medikamenten erforderlich. Ihr Arzt wird bei der Auswahl des Medikamentes individuell vorgehen und Begleiterkrankungen berücksichtigen. Eine ständige Verlaufskontrolle und ggf. Anpassung der blutdrucksenkenden Medikamente gilt als selbstverständlich. Dies stellt einen wichtigen Schritt zur Senkung des Schlaganfallrisikos dar.