Das Schlafapnoe-Syndrom
Leiden Sie unter Schnarchen und Atemaussetzer in der Nacht und fühlen sich am Tag wie gerädert?
Dann könnten sie zu dem Personenkreis gehören, der an einem Schlafapnoesyndrom erkrankt ist. Drei klassische Leit-symptome kennzeichnen das Krankheitsbild:
1. Eine gesteigerte Tagesmüdigkeit/-schläfrigkeit mit Einschlafneigung insbesondere bei monotonen Tätigkeiten. Hier ist der Sekundenschlaf beim Autofahren gefürchtet.
2. Lautes und unregelmäßiges Schnarchen, das
3. mit Atemstillständen einhergeht.
Die beiden letztgenannten Leitsymptome werden meist von der/dem Bettnachbarin/Bettnachbar bemerkt. In 90% der Fälle liegt während des Schlafens eine zeitweilige Verlegung der oberen Atemwege vor (obstruktives Schlafapnoesyndrom). Begünstigende Faktoren sind u.a. Erkrankungen im Bereich des Hals-, Nasen- oder Rachenraumes, Übergewicht, Rückenlage, Medikamente, Alter, Geschlecht, Kieferfehl-stellungen.
Etwa 4% der Männer und etwa 2% der Frauen sind in Deutschland betroffen. Durch die unruhige Nacht mit immer wiederkehrenden Schlafunterbrechungen, die der Patient meist nicht wahrnimmt, entsteht ein Schlafdefizit mit der beschrieben Leistungsminderung und ausgeprägten Müdigkeit am Tage.
Das Schlafapnoesyndrom ist aber noch mit vielen weiteren Erkrankungen und Symptomen verbunden. Konzentrations- und Gedächtnisstörungen, depressive Verstimmungen, morgendliche Kopfschmerzen, Potenzstörungen, morgendliche Mundtrockenheit, starkes Schwitzen in der Nacht, Angst-zustände, eine Verschlechterung einer vorbestehenden Herzmuskelschwäche, Herzrhythmusstörungen, schwer ein-stellbarer Bluthochdruck und Diabetes. Es verwundert also nicht, dass das Schlafapnoesyndrom mit einem erhöhten Risiko für einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall sowie mit einem bis zu 7-fach erhöhten Unfallrisiko einhergeht.
Was ist der erste Schritt zur Diagnose? Teilen sie ihrem Hausarzt ihre Beschwerden mit. Dieser leitet dann weitere Maßnahmen ein. In der Stufendiagnostik ist zunächst eine ambulante Untersuchung mit einem speziellen Gerät (Polygraphie) vorgesehen. Dies nimmt der Patient mit nach Hause. Es zeichnet im Schlaf verschiedene Parameter des Körpers auf (Atemfluss, Schnarchen, Körperlage, Puls, Sauerstoffsättigung). Bei der anschließenden Auswertung kann erkannt werden, ob eine weitere Untersuchung in einem Schlaflabor - mit Versorgung eines Beatmungsgerätes/einer Schlafmaske - notwendig ist. In über 80-90% aller Fälle profitieren Patienten mit einem Schlafapnoesyndrom von dieser Behandlungsmethode.